Da stand ich also wieder, zum zweiten Mal in einem Startblock eines Marathons, am gestrigen Sonntag, den 07.Oktober 2018, um 10.00 Uhr war es wieder soweit. Für mich war es ein ganz besonderer Wettkampf, da ich ja aus Köln komme und ganz viele tolle Menschen am Rand zum Anfeuern standen. 

10 Wochen hartes Training lagen hinter mir, jede Woche wurden Dauerläufe, Tempoläufe, Intervalle und Stabitraining, vor allem für den Rumpf gemacht. Da muss schon sehr viel Leidenschaft und Disziplin dahinterstecken, um am Ball zu bleiben und sich bestmöglich vorzubereiten. Dieses Mal musste ich meine Trainingseinheiten auch noch viel besser planen als beim ersten Marathon, da ich sehr viel unterwegs war, sowohl beruflich, als auch privat. Ich habe meine Longruns in den unterschiedlichsten Städten und Umgebungen absolviert: u.a. in Bremen, von Rom ans Meer, in Berlin und von Bonn nach Köln. 

Zudem habe ich mich besser auf meine Krämpfe vorbereitet, wochenlang täglich Orthomol Sport und Hanfsamen im Frühstück zu mir genommen, sowie andere Lebensmittel die viel Calcium, Magnesium, Vitamine und weitere Mineralstoffe enthalten. Außerdem bin ich regelmäßig zum Yoga und zur Physio gegangen, um mich und meine Beine behandeln zu lassen.

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Mein Wecker klingelte, wie auch beim letzten Mal, um 06.00 Uhr, ich fühlte mich gut, konnte ganz gut schlafen. Am Morgen war die Aufregung dann deutlich zu spüren, ich frühstücke meinen Haferbrei und ging noch mal in meinem Kopf alles durch. Ich legte meine Verpflegung bereit, die mir zwischendurch auf der Strecke gereicht werden sollte.

Dann ging es pünktlich um 10.00 Uhr am Ottoplatz in Köln-Deutz los. Ich hatte mir ganz fest vorgenommen nicht zu schnell zu starten, um meine Kräfte etwas aufzusparen. Generell war es bei diesem Marathon mein Ziel einen tollen Lauf zu haben, die Stimmung wirklich zu genießen und mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Das klappte zum Glück hervorragend. Auf meinem Arm hatte ich als Orientierung meine Zwischenzeiten für alle 10 km notiert.

Bis km 30 lief alles super, ich hatte so viel Spaß, die Kölner haben für so tolle Stimmung gesorgt! Überall kölsche Lieder und Jecken die angefeuert und Party gemacht haben, das können die Kölner eben 😉 Besonders gut hat mir die Stimmung auf der Berrenrather Str., Dürener Str., Venloer Str. und natürlich am Rudolfplatz gefallen! 

Tja, aber dann kam der Einbruch, die Beine wurden immer schwerer, ich konnte leider nicht mehr ganz meine Pace halten und musste nun meinem Kopf einreden warum ich weiterlaufen soll.  Da fragt man sich doch schon zwischendurch warum man sich das noch mal antut. Ein Marathon ist und bleibt einfach kein Zuckerschlecken, egal wie viele man schon gelaufen ist.

 

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Kilometer 39 – kurz vorm Ziel

Ab km 32 wurde es richtig hart und dann auch noch auf einer Strecke, die leider nicht ganz so gut besucht war. Wenn ich am Kölnmarathon etwas zu bemängeln hätte, dann die Kilometer zwischen 31-36, denn da fehlte leider etwas die Stimmung und Unterstützung, wie man sie vorher schon sehr auskosten durfte. Zwar war auf der Neusser Str. schon etwas los, aber irgendwie wurde man zum größten Teil nur angeguckt und kaum angefeuert. Zum Glück wurde es ab dem Ebertplatz in Richtung Ziel wieder richtig voll, sodass man sich noch mal aufraffen konnte.

Ich spürte auf den letzten 1,5 km Krämpfe im Oberschenkel und in meinen Schienbeinen, konnte es aber glücklicherweise überbrücken und habe einfach versucht an andere, schöne Dinge zu denken, als die doofen Beine 😉

Meine Familie ist wieder mit dem Rad zeitweise neben mir hergefahren und hat mich begleitet.  Auf dem letzten Kilometer wurde ich dann von Jenny & Leo mitgezogen und kurz vorm Ziel hat mich meine Heddi an den Arm genommen und noch mal enorm Richtung Ziel gepushed! 

Als ich das Ziel am Dom dann vor Augen hatte, fiel mir alles aus dem Gesicht: So eine Freude, Stolz und Erleichterung! Kaum im Ziel angekommen flossen die Tränen, es ist echt Wahnsinn was so ein Marathon in einem auslösen kann. Unbeschreiblich. 

Ich konnte den Marathon mit einer Zeit von 03:42:20 abschließen und bin mehr als glücklich! Ich habe mich zu meinem ersten Marathon um 30 Minuten verbessert und musste mich nicht so quälen wie beim letzten Mal.

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Ich möchte mich bei allen für diesen unglaublichen Support bedanken, ich kann gar nicht oft genug „Danke“ sagen. Bei meinen Mädels, die mir in jeder Situation zur Seite standen, bei meiner Familie und meinem Freund, die mich die ganze Zeit versorgt und motiviert haben und bei allen anderen tollen Menschen, die ich am Streckenrand gesehen habe! Ihr seid alle der Wahnsinn!! Danke auch an Caro, die mich sowohl mental im Vorhinein, als auch während des Marathons jederzeit unterstützt hat ❤

Ich habe definitiv Blut geleckt. Mein nächster Marathon steht bereits seit 2 Monaten fest, ich werde am 28. April 2019 in Hamburg an den Start gehen!

Aber jetzt heißt es erstmal zur Ruhe kommen, neue Energie tanken und dem Körper eine kleine Auszeit geben, bis es wieder in den Beinen kribbelt 🙂

Deine Zsofia

Posted by:Zsofia

Eine Antwort auf „Marathon die Zweite – Kölle, du bes e Jeföhl!

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