Für jeden von uns ist die aktuelle Situation keine leichte, jeder hat mit seinen eigenen Einschränkungen und Problemen zu kämpfen. Auch ich habe meine emotionalen Momente, wo ich mich frage, wie lange das so weiter gehen wird, was noch alles auf uns zukommt, wann ich meine Familie/Freunde endlich wieder sehen kann und wie es mich, mein Umfeld und die Gesellschaft verändern wird.

Diese Gedanken und Ängste dürfen wir aber zulassen und teilen, denn wir sind nicht allein – ganz im Gegenteil! Intensiver denn je, sollten wir nun alle zusammenhalten und füreinander da sein. Sorgt euch um eure Liebsten – die digitale Welt macht es zum Glück möglich. Ruft Opa an, facetimed mit mehreren Freunden gleichzeitig (ist witzig), tauscht euch aus, unterstützt Bedürftige und gebt eurem Umfeld ein gutes Gefühl. 

Egal wie alles kommen mag, ich glaube wir können gerade verdammt viel von und über uns lernen. Dinge in Angriff nehmen, zu denen wir im stressigen Alltag nie kommen. Wir haben keine großartigen Verpflichtungen, denen wir nachkommen müssen (klar, außer der Arbeit und anderen Einzelfällen). 

Wir können ganz viel Zeit mit uns selbst verbringen und zur Besinnung kommen. Jeder Einzelne von uns. Vielleicht ist das auch mal nötig.

Manchmal frage ich mich, ob es uns nicht sowieso zu gut ging. So vieles war selbstverständlich bisher, wir hatten alle Freiheiten dieser Welt, jammerten auf hohem Niveaux oder regten uns über Luxusprobleme auf. Aber worauf kommt es wirklich im Leben an? Hast du dich das schon Mal gefragt?

Über Social Media, vor allem Instagram, lese ich mittlerweile, wie sehr alle ihre Läufe aktuell genießen und auch ich habe momentan ein ganz anderes Gefühl in mir. Jeder ist froh, wenn er mal an die frische Luft kann und geniesst dies in vollen Zügen, denn ansonsten heißt es strikt #stayhome ! Ich bin voller Glücksgefühle, wenn ich früh morgens mein Runde drehe – vielleicht fällt mir einfach unterbewusst sehr viel Stress/Last ab und ich kann mich auf neue Dinge konzentrieren, vor allem auf mich selbst. Auch wenn mir während eines Laufs mal ein paar Tränen fließen, weil ich auf den leeren Straßen & Parks den Ernst der Lage realisiere, hat es glaub ich auch etwas Gutes.

Ein Sonntag, wo ich mal nachmittags auf der Couch sitze, kommt i.d.R. nie vor. Ich schlafe ca. 5-6 Stunden jede Nacht und habe immer einen straffen Tagesplan, um alles unter einen Hut zu bekommen (Training, Arbeit, Freund, Freunde, Familie, Hausarbeit… die Liste ist lang 😄) .Oft habe ich das Gefühl so vielem gerecht werden zu müssen und möchte am liebsten To Do´s, Ziele und Ideen immer sofort umsetzen und alles im Griff haben. Vielleicht ist genau das (bzw. wahrscheinlich) einfach zu viel. In unserer Gesellschaft ist das schon quasi normal – aber sollte das so sein? 

Zsofia_Running_Corona2

Ihr glaubt gar nicht, wie befreiend sich das gerade anfühlt, obwohl wir ja eigentlich „eingesperrt“ sind, auch mal durchatmen zu können. Ich merke, wie viel kreativer ich wieder werde, mich viel mehr mit mir selbst auseinandersetze, wieder regelmäßiger lese und z.B. meine Zeiten beim laufen automatisch besser werden, obwohl ich gar nicht mehr nach einem Plan trainiere, da ja sowieso alle Wettkämpfe abgesagt oder verschoben wurden.

Was ich euch mitgeben möchte ist, dass wir aus dieser schwierigen Zeit auch Positives mitnehmen können und versuchen sollten optimistisch in die Zukunft zu schauen, auch wenn es kein leichter Weg wird – für keinen von uns. 

Wichtig ist auch, zunächst Ruhe zu bewahren, sich natürlich an die Regeln zu halten und vor allem das Beste aus der aktuellen Situation zu machen 🙏

Wie steht ihr zu dem Thema und wie geht ihr damit um?

Hier ist übrigens noch ein sehr interessanter Artikel in diesem Kontext:

Die Welt nach Corona

xx,

Zsofia

 

Posted by:Zsofia

2 Antworten auf „Gedanken zu Corona Zeiten. Positiv nach Vorne schauen.

  1. Hallo Zsofia,

    ich sehe in der momentanen Situation für mich persönlich auch eine Chance, wobei ich sagen muss: Der Unterschied könnte größer sein. Viele meiner Kontakte habe ich über Netz oder Telefon, so dass ich ohnehin schon körperlich kontaktärmer lebe als viele andere. Was mir echt fehlt, ist mein DVD-Abend mit Freunden am Montag und das gemeinsame Laufen im Lauftreff. Den anderen Lauftrefflern bin ich – die beiden als Duo, ich allein – am Sonntag begegnet, man grüßte sich kurz. Da merkte ich erst, wie sehr ich es sonst genieße, 15 von meinen 25-35 Sonntagskilometern gemeinsam zu laufen – ähnliches gilt für das Bahntraining, das nun natürlich ausfallen muss.

    Zeit für mehr Kreativität habe ich leider bisher nicht generiert bekommen. Die zweite Staffel meines (neben den Highway Tales) Blog-Seitenprojekts „Howard-Goldstein-Vortex“ liegt weiter leider brach. Das liegt auch daran, dass mich die im Fluss befindliche Situation mit dem Virus doch ganz schön in Aufruhr versetzt und es mir sehr schwer fällt, mich da tiefergehend zu konzentrieren. Vielleicht wird das über die Tage besser.

    Ich laufe zur Zeit langsam – da ich auch das Radfahren in meinen Trainingsalltag integriert habe und so den ÖPNV auf dem Arbeitsweg meide – ich fahre zur Zeit immer mit dem Fahrrad zur Arbeit, wenn ich nicht gerade laufe. Homeoffice gibt es bei uns noch nicht.

    Der Ausbruch des Corona-Virus stellt einige „gestreamlinete“ Aspekte unseres redundanzfrei durchorganisierten Alltags massiv in Frage. Das tut uns denke ich auch gut. Wovor ich Sorge habe, ist die Balance. Die Reaktion von Bund und Ländern, von Gemeinden, von anderen Nationen auf die Ausbreitung des Virus ist nötig und straff. Man sieht’s in Italien, was eine zu schnelle Ausbreitung anrichtet. Dennoch müssen wir alle und auch die Autoritäten vermeiden, uns an die Beschränkung der Freiheit zu gewöhnen, so das es nur noch geringere oder gar keine Anlässe mehr für neue Beschränkungen geben muss.

    Die Welt sollte nach Corona eine bewusstere, sich ihrer Freiheit und deren Basis bewusstere, aber nicht eine unfreiere und nationalistischere sein. Allzuleicht wird die Wirkung der nötigen Beschränkungen von den bereits wirksamen Kräften als Bestätigung der Richtigkeit eines autoritäreren und nationalistischeren Kurses interpretiert werden.

    Aber vielleicht bekommen wir ja den beschränkungsbedingten Schub an Bewusstheit für all die unnötigen Stressoren, ohne dabei die Freiheiten zu verlieren, deren Nicht-Selbstverständlichkeit uns gerade bewusst wird.

    Himmel, so politisch wollte ich eigentlich gar nicht werden.

    Viele Grüße und bleib‘ gesund
    Talianna

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    1. Liebe Talianna,
      danke für deine Nachricht! Ich bin voll bei dir und sehr gespannt, welche Auswirkungen das Ganze auf jeden einzelnen und unsere Gesellschaft haben wird.

      Ich vermisse auch schon sehr gemeinsame Longruns, Team Workouts oder einfach Mal einen Kaffee mit einer Freundin trinken zu gehen. Aber da merkt man mal wieder, wie gut es uns eigentlich geht und umso schöner ist es doch, dass wir nun lernen solche Dinge zu schätzen 🙏. Durch Instagram ergeben sich aber auch wieder neue Möglichkeiten, ich gehe jetzt seit neustem 1-2 x die Woche live und mache ein Live-Home-Workouts mit ganz vielen anderen zusammen, das macht auch Spaß – irgendwie muss man sich ja neu arrangieren.

      Ich hoffe du findest nach dem aktuellen Trubel auch noch mehr Zeit für dich und deine Kreativität, ich habe mich in den letzten Tagen mehr darauf eingelassen und versucht die Medien für kurze Zeit zu meiden – das tut auch mal ganz gut 😬.

      Ansonsten wünsche ich dir natürlich auch alles Liebe und bleib´gesund!

      Liebe Grüße,
      Zsofia

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