Vergangenen Sonntag, den 19.04.20 sollte ich eigentlich zum ersten Mal in Hamburg beim Marathon an der Startlinie stehen, aus gegebenem Anlass war dies natürlich nicht möglich, aber dafür ist etwas anderes großartiges passiert – denn ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich eine neue Bestzeit laufe!
Vorab möchte ich kurz erwähnen, dass der folgende Bericht natürlich wie immer nur meine eigenen Erfahrungen wiedergibt, jeder muss immer für sich selbst schauen was gut funktioniert und darf sich vor allem nicht vergleichen. Jeder hat einen anderen Körper, Voraussetzungen oder Trainingsstand. Das ist mir wichtig zu erwähnen 🙏.
Dieser Beitrag enthält auch unbezahlte Werbung, da ich konkrete Marken nennen werde.

Mitte März trudelten die ersten Absagen oder Verschiebungen der Laufveranstaltungen ein, ich glaube es war der 11.03. als die Absage für den Hamburg Marathon am 19.04. kam. Für uns alle, die auf etwas hintrainieren ist das natürlich traurig und bitter, da vor allem das Feeling und Zusammenkommen mit anderen laufbegeisterten Menschen bei den Wettkämpfen einfach unbeschreiblich toll ist! Aber es hat aktuell natürlich alles seine Richtigkeit, trotzdem darf man auch mal kurz traurig sein 😉.
Ich beschloss meinen Trainingsumpfang etwas zu reduzieren bzw. nur noch nach Lust und Laune zu trainieren, was trotzdem 50-70 km die Woche hieß. Aber es gab kein strukturiertes Training mehr mit Intervallen, Longruns und Co. Man muss natürlich dazu sagen, dass ich mich nun seit mehreren Jahren viel im Training befinde und eine gewisse Grundfitness mitbringe.
Die Woche vor dem virtuellen Marathon habe ich mir dann viel Regeneration gegönnt, meine Route über Komoot festgelegt, habe versucht mehr zu schlafen als sonst, also mehr als 6 Stunden, viel Wasser getrunken und dann 2-3 Tage vorher auch noch verstärkt auf eine Kohlenhydratzufuhr geachtet #pastaparty 😍. Zudem kamen kur vor Start meine Startunterlagen (inkl. Startnummer und Medaille) von der lieben Marina an, die dieses tolle, virtuelle Laufevent auf die Beine gestellt hat.
- Was hatte ich alles für den Marathon geplant mitzunehmen?
Energie-Gels, Wasser, Isodrinks, Salztabletten, Kaugummis, ggf. Powerbank, Sonnenschutz für den Kopf, ggf. Datteln
Bevor es dann losging habe ich mich gründlich mit Sonnencreme eingecremt, meine Zehen und Stellen unter der Brust mit Pflaster abgeklebt, damit es nicht so scheuert, da gibt es aber wohl auch gute Sprays zum Schutz.
2. Wie und womit bin ich losgelaufen?
Ich hatte natürlich mein bequemes Laufoutfit an, meine Nike Infinity React Schuhe, Kompressionsstrümpfe, einen Laufgurt mit 2 Gels, meinem Handy und zwei kleinen Trinkflaschen mit Wasser. Den Rest hatte mein Freund auf dem Fahrrad dabei und ist bei Kilometer 20 dazugestoßen.
3. Was habe ich während des Marathons zu mir genommen?
Ich habe während des Marathons 4 Gels zu mir genommen, 2 von Dextro und 2 von Maurten, ich wollte mal den direkten Vergleich testen und was soll ich sagen, die Maurten Gels haben direkt so stark gewirkt, ich habe richtige Schübe gemerkt 😄- das werden jetzt meine neuen Favoriten bei Wettkämpfen, es gibt Varianten mit und ohne Koffein, ich habe beide getestet. Zudem habe ich vorher in einer Flasche Wasser den Drink Mix von Maurten vorbereitet, welchen ich dann bei KM 25 zu mir genommen habe. Die Produkte von Maurten enthalten auch Salz, was für mich besonders wichtig ist, da ich bei meinen bisherigen Marathon Wettkämpfen immer stark mit Krämpfen zu kämpfen hatte und dieses Mal hatte ich keinen einzigen!! Daher habe ich die Salztabletten auch weggelassen.
Die Gels habe ich übrigens bei KM 9, 19, 28 und 36 eingenommen. Ihr glaubt gar nicht wie happy ich war, dass ich ohne großartige Schmerzen oder Krämpfe komplett durchlaufen konnte 🙏.
Tja und so nahm alles seinen Lauf, ich bin einfach gestartet, hatte mir kein bestimmtes Ziel gesetzt und wollte einfach gesund und glücklich ankommen. Kurz nach der Halbmarathondistanz fiel mir dann auf, dass ich total gut auf Kurs bin und habe versucht die Pace zu halten. Zu der Zeit wurde ich dann auch schon von meinen Liebsten auf dem Rad begleitet, unterstützt und versorgt, natürlich mit Corona-Abstand 😉. Ich hatte meinen Laufgurt gewechselt, zu einem kleineren und lief voller Kraft voraus.
Außer den 4 Gels und den Isodrinks habe ich nichts weiter während des Marathons zu mir genommen, das hat völlig ausgereicht und kauen kann ich sowieso nicht so gut während des Laufens.
Zum Ende hin konnte ich das Tempo sogar noch etwas erhöhen und habe die letzten Kilometer noch Mal etwas Gas gegeben, ich war so erstaunt, dass das noch ging, was mir natürlich auch einen enormen Push gegeben hat! Und dann lief ich ins „Ziel“ am Grüngürtel in Köln mit einer neuen Bestzeit: 03:36:27 🤩🙌.
Ich denke mehrere Faktoren spielten hier eine Rolle, zum einen meine vegane Ernährung in der Fastenzeit, da habe ich tatsächlich so einige Veränderungen gemerkt, was die Energie und den Körper anbelangt, dazu hier mehr: Vegan in der Fastenzei
Zum anderen supplementiere ich nun regelmäßig Salztabletten (von „SaltStick“) bei Longruns und nehme 2-4 Mal die Woche Magnesiumcitrat zu mir, das hilft auch schon Mal viel weiter.
In den verganenen Wochen konnte mein Körper auch oft runterfahren und ich hatte nicht so viel Stress, wie im sonstigen Alltag, da wir jetzt natürlich alle viel Zeit zu Hause verbringen. Das ist auch ein großes Learning für mich, dass ich mehr auf mich achten und zur Ruhe kommen muss.
Und natürlich mit am wichtigsten: Eigener Wille und Disziplin – ich bin Hobbysportler und liebe das Laufen – der Spaß sollte immer an erster Stelle stehen, aber es macht auch große Freude sich gewisse Ziele zu setzen und auf diese hinzuarbeiten. Man muss viel Geduld mitbringen und an sich glauben, aber das kann jeder schaffen, der es wirklich will! #hardworkpaysoff
Mein neues Ziel ist schon gesetzt und bald geht es mit einem neuen Trainingsplan los, denn ich habe ja noch eine Rechnung vom Berliner Halbmarathon offen, wo ich eigentlich meine PB knacken wollte, dazu dann bald mehr 🙌. Irgendwie müssen wir uns ja dieses Jahr mit virtuellen Läufen weiterhin motivieren 🤷♀️ und ich finde die echt klasse, man fühlt sich, auch wenn man alleine läuft, dann doch nicht ganz so allein und kann sich trotzdem gegenseitig unterstützen.
Ich habe übrigens auf meinem Blog auch ein paar Beiträge zum Thema Trainingsvorbereitung, Lauftipps etc bereits geschrieben:
- Learnings & Tipps für (Halb-) Marathonanfänger – was ist zu beachten?
- Run for fun – TOP 11 Lauftipps!
- Mein Ernährungs ABC – Makronährstoffe
Falls ihr noch weitere Fragen habt kommt gern auf mich zu und bis dahin heißt es #runningneverstops #staymotivated
xx,
Zsofia
Hier auch noch die schöne Medaille:
Nicht schlecht, die Zeit!
Ich habe ja leider die Vermutung, dass auch der Karlsruher Marathon ausfallen wird, so dass aus dem geplanten Zweimarathon-Jahr ein Nullmarathon-Jahr wird. Sobald mein Bein wieder okay ist – habe mir wohl irgendwas vorne rechts in der Wade gezerrt – werde ich wieder ins Marathontraining einsteigen und vielleicht auch mal die Marathondistanz im Training oder irgendwie virtuell laufen.
Und was die Verpflegung angeht: Es braucht nicht viel. So richtig gut verdauen kann man eh nicht auf einem langen Wettkampf, da lebt man eh von Glykogenspeicher und Fett. Insofern kann ich nur unterstreichen, dass minimalistische Verpflegung – nur eben genug Wasser und Mineralstoffe – sicher eine gute Marathon-Version ergibt.
Gratuliere zum Personal Best und zum virtuellen Marathon!
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